Steigende Scheidungsrate in Deutschland
Von der großen Liebe und einer Traumhochzeit träumt fast jeder. Die Ehe bedeutet für viele der Inbegriff eines bodenständigen Lebens, doch die steigende Scheidungsrate in Deutschland spricht leider eine andere Sprache. Worin die Gründe für die ständig steigende Anzahl an Scheidungen liegen, darüber streiten sich Soziologen. Zumeist ist das eheliche Intimleben nicht der Grund, vielmehr liegen die Gründe für eine Ehescheidung eher in den kleinen, alltäglichen Streitereien und der Gewohnheit, die sich nach langer Zeit in eine Beziehung einschleicht.
War es früher noch verpönt die Scheidung einzureichen, so ist dies heute anders. Zudem ist vieles was früher noch unklar war heute gesetzlich geregelt. Für einen Partner, der beispielsweise das gemeinsame eheliche Kind bei sich aufnimmt und versorgt, gibt es nunmehr den Unterhalt für das Kind und auch eine gesetzliche Regelung, sodass ein Partner nicht mehr finanziell an die Ehe gebunden ist wurde mit dem Ehegattenunterhalt verwirklicht.
Gründe für steigende Scheidungsrate
Einer der Hauptgründe, warum sich früher viele Paare nicht scheiden ließen war, dass beide finanziell aufeinander angewiesen waren. Dieser Gedanke ist glücklicherweise überholt da es viele Regelungen gibt, die den Versorgungsausgleich regeln.
Auch das gesellschaftliche Ansehen hatte damals noch einen wesentlich höheren Stellenwert und die Konventionen ließen geschiedene Eheleute schlecht dastehen. Heutzutage hingegen ist eine Scheidung, wenn auch traurig, nichts Außergewöhnliches mehr.
Es vergeht mehr Zeit bis zum Scheidungsrichter
In den seltensten Fällen verläuft eine Scheidung völlig reibungslos. Sind die Partner sich jedoch einig den weiteren Lebensweg allein e zu bestreiten, kann mithilfe einer Trennungsvereinbarung bereits vorab außergerichtlich vieles geklärt werden.
In Deutschland ist eine Scheidung oftmals ein langwieriger Prozess, der sehr schnell auch sehr kostenintensiv werden kann. Sind sich beide Parteien nicht einig, muss gerichtlich die Frage nach den Unterhaltszahlungen in Anlehnung an die Düsseldorfer Unterhaltstabelle geklärt werden. Zwar besagt die Scheidungsrate, dass rund zwei Drittel aller Ehen strittig vor Gericht enden, das heißt jedoch nicht, dass es nicht lohnt vorab eine außergerichtliche Einigung zu erwirken. Da sich statistisch gesehen die meisten Paare mehr Zeit als früher lassen, bis das Verfahren letztlich vor dem Richter endet, bleibt wenn die ersten Wogen geglättet sind, genügend Zeit für eine gemeinsame, gütliche Einigung.
Jede zweite Ehe hält
Die Scheidungsrate gibt sehr deutlich Aufschluss darüber, dass die Ehe als lebenslängliche Institution eher als Auslaufmodell zu betrachten ist. Dieses soll jedoch verliebte Paare nicht daran hindern, den Gang vor den Altar zu wagen. Es kommt auch immer darauf an, aus welchem Blickwinkel man die Scheidungsrate letztlich betrachtet: Pessimisten werden sagen jede zweite Ehe scheitert, Optimisten hingegen werden anbringen, dass jede zweite Ehe funktioniert.