Familienrecht – Folgen nach einer Scheidung

Familienrecht – Folgen nach einer Scheidung

Das Statistische Bundesamt veröffentlichte die Zahlen der Scheidungen im Deutschland: im letzten Jahr wurden in Deutschland rund 166 200 Ehen geschieden. Immerhin waren es 2,1, % weniger als im Vorjahr. Dennoch ist sicher, dass jede zweite Ehe im Deutschland geschieden wird.

Eine Scheidung ist nicht schön und hat große, nicht nur psychologische Folgen, für alle Beteiligten einer Familie. Alles, was bis jetzt gemeinsam angeschafft wurde, muss jetzt, nicht selten in einem Streit, getrennt werden.

Welche große Folge eine Scheidung mit sich bringt und wie Sie es besser machen können, lesen Sie in unserem Ratgeber.

Vermögensfolgen der Scheidung

Die größte Folge einer Scheidung, abgesehen von den emotionalen Folgen, ist das Vermögen. Alles was einer Familie gehörte, muss jetzt aufgeteilt und irgendwie getrennt werden. Das verbirgt große Fragen und nicht selten endet in einem Streit vor Gericht.

Vermögensausgleich

Beim Vermögensausgleich oder der Zugewinnausgleich geht man davon aus, dass mindestens einer der Partner im Verlauf der Ehe etwas hinzugewonnen hat. Das bedeutet, dass er am Ende der Ehe reicher ist als am Anfang. Als Vermögen zählen nicht nur Geld, hinzugewonnen werden können Immobilien, Wertpapiere, Versicherungen, Aktien.

Bei einer Scheidung geht der Gesetzgeber, dass beide Eheleute zur Hälfte am Vermögenszuwachs beteiligt waren. Daher wird der Zugewinn durch zwei geteilt. Sollte eine Klage dagegen geben, soll alles gerichtlich geklärt werden. Auf jeden Fall empfehlen die Juristen wie GRAF-DETZER Rechtsanwälte PartG mbB sich außergerichtlich zu einigen, da hohe Kosten für Anwalt und Gericht dazu kämen.

Eigenheim oder Wohnung

Bei einem gemeinsamen Eigenheim ist es etwas kompliziert und müssen mehrere Details geklärt werden. Es soll geklärt werden, wer aus dem Haus auszieht, oder ob das gemeinsame Haus verkauft werden soll. Diese Fragen müssen früh genug beantwortet werden, damit es zu keinen Streitereien kommt.

Hausrat

Hier ist zwischen Alleineigentum der Ehegatten, gemeinsamem Eigentum und dem Eigentum Dritter zu unterscheiden. Bei Alleineigentum ist es klar, es bekommt derjenige, dem es gehört. Beim gemeinsamen Eigentum müssen Lösungen gefunden werden, wer was bekommt. Hier steckt der größte Streitpunkt bei einer Scheidung, da sich die Parteien nie einigen können. Als Faustregel soll gelten, alles was zusammen angeschafft wurde, muss irgendwie gerecht in zwei geteilt werden.

Schulden

Auch hier ist zu unterscheiden, gemeinsame Schulden der Ehegatten und persönliche Schulden. Wenn sich beide Eheleute beim Gläubiger zur Zahlung verpflichtet haben, gelten die Schulden als gemeinsam. Bei privaten Schulden muss der andere Ehegatte nicht haften.

Konto und Steuererklärung

Bei einem gemeinsamen Konto ist es zu klären, wer der beiden Eheleute noch vom Girokonto abheben darf. In der Regel gilt in einem solchen Fall: hebt ein Ehegatte mehr als die Hälfte des Geldes vom gemeinsamen Konto ab, muss er die Differenz zurückzahlen. Eine Scheidung hat Folgen auch bei der Steuerklasse, Steuererklärung und beim Kindergeld.

Folgen für die Kinder

Eine Scheidung ist immer schlimm, aber die damit verbundenen Folgen für die Kinder sind enorm. Nicht nur die psychologischen Folgen einer Trennung sind hier zu erwähnen. Die Kinder leiden darunter, wenn sie ihr Zuhause verlieren, wenn sie umziehen und ihre Freude nicht mehr sehen. Oft sind die Kinder der Meinung, dass sie schuld an der Trennung ihrer Eltern sind, sie werden von Schuldgefühlen und Ängsten geplagt. Das Wichtigste in der schwierigen Zeit einer Scheidung ist es, für die Kinder immer da zu sein, mit ihren zu sprechen und zu vermitteln, das eine Scheidung „normal“ ist und dass nicht sie, die Kinder, schuld daran sind.

Sorge- und Umgangsrecht

Neben dem Sorgerecht ist bei einer Scheidung auch die finanzielle Absicherung der Kinder wichtig. Schnell muss geklärt werden, wer Kindesunterhalt zahlt, wer künftig das Kindergeld erhält.

Namensänderung nach der Scheidung

Auch wenn viele dieses Details bei einer Scheidung vergessen, es muss auch geklärt werden, wie die Kinder nach der Scheidung heißen sollen. Es ist möglich, nach der Hochzeit angenommenen Namen weiterhin zu tragen. Die meisten lassen aber ihren Namen sowie die Namen der Kinder ändern. Man braucht dafür nur das Scheidungsurteil.