Eine gerichtliche Auseinandersetzung kann sehr teuer werden. Die Anwälte stecken viel Arbeit in die jeweiligen Streitfälle und müssen daher auch gebührend entlohnt werden. Aber damit sind noch längst nicht alle Kosten abgedeckt. Für diese hohen Beträge gibt es im deutschen Rechtssystem die sogenannte Rechtsschutzversicherung, die nahezu alle aufzubringenden Kosten des Verfahrens übernimmt. Die mehreren tausend Euro, welche in den meisten Fällen aufkommen, werden dabei von der Versicherung übernommen. Hierunter fallen die Kosten des Streitgegners im Falle einer gerichtlichen Niederlage, die Kosten für den Anwalt, Gerichts-und Verfahrenskosten und eventuell Honorare für Sachverständige oder Gutachten.
Zielgruppe der Rechtsschutzversicherung
Die Zielgruppe, für die eine Rechtsschutzversicherung von Vorteil sein kann, ist sehr vielfältig. Der Versicherungsnehmer, der jeweilige Ehepartner und deren Kinder sind im Falle eines Versicherungsabschlusses allesasmt versichert. Auch unverheiratete Ehepartner können miteingeschlossen werden, jedoch müssen diese in den Versicherungsschein miteingetragen werden. Zu den erwähnenswerten Bereichen gehören der Privatrechtsschutz, Berufsrechtsschutz, Verkehrsrechtsschutz und der Rechtsschutz für Eigentümer und Mieter. Für Arbeitnehmer lohnt sich eine Beruf-Rechtsschutzversicherung, die bei Streitigkeiten mit dem Arbeitgeber äußerst unterstützend sein kann. Generell empfohlen wird ein Privat-Rechtsschutz bei Fällen wie beispielsweise streitlustigen Nachbarn. Für Mieter ist sicherlich die Mieter-Rechtsschutzversicherung eine überlegenswerte Option, die sich bei Angelegenheiten über Betriebskostenabrechnungen, Kündigungen oder Mieterhöhungen als hilfreich erweisen kann. Auf der anderen Seite ist für die Vermieter ein sogenannter Eigentümer-Rechtsschutz zu empfehlen. Außerdem ist für alle Autofahrer ein Verkehrs-Rechtsschutz sicherlich keine schlechte Überlegung, da diese im schlimmen Falle eines Unfalls auch erhebliche Kosten übernimmt.
Aspekte zur Wahl der Versicherung
Es gibt einige wichtige Faktoren, um günstige Versicherungen zu finden. Denn hinter den Anbietern von vermeintlich neutralen Vergleichspartnern im Internet stehen oftmals Versicherungsunternehmen, wodurch die Neutralität stark zu bezweifeln ist. Deshalb sollte unbedingt darauf geachtet werden, ob diese Vergleiche tatsächlich von unabhängigen Portalen angeboten werden. Natürlich ist es auch eine Möglichkeit, sich im Bekanntenkreis umzuhören und nach deren Meinungen und Erfahrungen zu fragen. Zudem ist es sehr wichtig, auf die angegebene Versicherungssumme zu achten, die jeweils für eine Auseinandersetzung gezahlt wird. Denn diese sollte keinesfalls unter 300 000 € liegen. Des Weiteren sind die Wartezeiten der jeweiligen Versicherung genau unter die Lupe zu nehmen. Während dieser Wartezeiten übernimmt die Versicherung keine Kosten. Die Dauer dieser Zeiten sollte nicht weniger als drei Monate betragen. Zu guter Letzt ist ein Vertrag ohne Selbstbeteiligung sehr ratsam. Denn auch wenn der Betrag etwas höher auf den ersten Blick erscheinen sollte, so wird sich am Ende der Verhandlung herausstellen, dass es lohnenswert war. Denn die Selbstbeteiligung wird pro Fall berechnet und somit wäre bei Abschluss einer Rechtsschutzversicherung mit Selbstbeteiligung diese anfängliche Ersparnis schon bald aufgebraucht.